Antworten auf unsere Forderungspunkte „Schulische Freizeitpädagogik in Zeiten von Corona“

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Am 12. Jänner fand ein Gespräch statt, in dem Hr. Rieder seine Sicht zu den Forderungen des Betriebsrats bekannt gab. Wir dokumentieren hier die Antworten in Kurzfassung.

1) Mehr Personal & kleinere Gruppen

→ Mehr Personal für die Freizeitpädagogik!

→ Kleinere Klassen / Gruppen!

→ Falls keine kleiner Gruppen: Aussetzen der verschränkten Ganztagsschule, damit Kinder (wenn familiär möglich) früher nach Hause gehen können!

 „Die Forderung ist ja grundsätzlich wünschenswert und anzustreben. Positiv ist, dass wir erstmal einen vollen Personalstand nach Dienstpostenplan erreicht haben. Grundsätzlich ist mehr Personal ja sinnvoll, dies ist aber realistischerweise für die nächsten 2 Monate nicht herstellbar. Selbst wenn Budget da wäre, stellt sich die Frage, ob so kurzfristig zusätzliches qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Es ist auch sinnvoll, Schulen  insgesamt personell besser auszustatten, um FreizeitpädagogInnen zu entlasten.“

Für die Zukunft gibt es konkrete Pläne der Stadt Wien, auf der Basis eines Chancen-Index zusätzliches Personal an die Schulen zu bringen. Kurzfristig ist das aber nicht realisierbar.

2) Inklusion gewährleisten

→ Kein regelmäßiger Abzug der Sonder-PädagogInnen von ihrer eigentlichen Aufgabe zum Ausgleich von Personalausfällen! 

 „Der Einsatz der FreizeitpädagogInnen ist die pädagogische Entscheidung der Schule. Die meisten Schulleitungen machen gute Arbeit. Wenn das Personal nicht zweckgewidmet eingesetzt wird, werden wir darauf hinweisen. Aber gerade in einer Notsituation kann das oft nicht aufrechterhalten, sondern muss das Personal pragmatisch aufgeteilt werden. Wenn eine Schulleitung gegen Verpflichtungen verstößt, ist die Schulaufsicht (SQM/Bildungsdirektion) zuständig und wir werden uns mit dieser in Verbindung setzen, um das zu klären.“

3) Wertschätzung und Ehrlichkeit

→ Wir fordern Wertschätzung und Ehrlichkeit, dass unser aller Einsatz (wie in vielen anderen Bereichen in der Bildungs- und Sozialbranche) notwendig ist, aber natürlich immer die Gefahr besteht, sich anzustecken! Applaus alleine reicht nicht!

→ Freizeitpädagogik ist ein elementarer Bestandteil von Schule & Bildung und muss als dieser auch vom Bildungsministerium und allen andren öffentlichen Stellen wahr- und ernstgenommen werden!

 „Es gibt von Seiten der Stadt und dem Umfeld viel Wertschätzung. Diese wird sehr positiv aufgenommen.“

4) Mehr Räume für Freizeitpädagogik

→ Alle verfügbaren Räume (Turnsaal, Bibliothek, etc.) an der Schule müssen, auch und gerade in der Corona-Zeit, für die Freizeit verfügbar sein!

→ Zusätzliche Raum-Angebote (durch Anmietungen o.ä.) für die Freizeitpädagogik!

 „Ich habe nochmals mit der MA56 abgeklärt, dass alle Räume in den Schulen benutzt werden können, das ist auch klargestellt worden von der Stadt Wien. Die Stadt hat auch 1.000 zusätzliche Locations angemietet, aber für unseren Bereich ist leider wenig nutzbar.“

5) Teststrategie & Rücksichtnahme auf Risikogruppen

→ Eine Teststrategie, die Kinder als Kontaktpersonen (K1 bzw. K2) ernst nimmt! 

→ Rücknahme der Verordnung, dass bei positiv getesteten Kindern die Kontaktpersonen nur als K2 gelten!

→ MitarbeiterInnen, die mit einer Person zusammenleben, die zur Covid-19-Risikogruppe gehört, sollen (vor allem bei diesen Infektionszahlen und diesen Rahmenbedingungen) freigestellt werden können (wie LehrerInnen)!

„Vorgesehen ist die Testmöglichkeit einmal pro Woche per Selbsttest, sowohl für PädagogInnen als auch für SchülerInnen. Von der MA56 wurde bestätigt, dass auch FreizeitpädagogInnen und anderes schulisches Personal dabei berücksichtig werden. Dies gilt auch für die geplanten Impfungen im Schulbereich, mit denen ab März zu rechnen ist. Ich gehe nicht davon aus, dass es Impfpflicht geben wird. Verpflichtungen über das gesetzlich notwendige Maß hinaus wird es in der BiM jedenfalls nicht geben. Es wird aber wichtig sein, dass FreizeitpädagogInnen sich auch im eigenen Interesse freiwillig impfen lassen, wir werden dazu auch laufend informieren.“

6) Cluster-Risiko reduzieren

→ Ein Aussetzen der Fortbildungen in kritischen Corona-Zeiten ist Gebot der Stunde! Statt einem Ausbau der Ferienbetreuung mit erhöhtem Ansteckungs-Risiko sollte auf reduzierten Notbetrieb umgestellt werden!

 „Es wird von den Behörden derzeit als sinnvoll und machbar eingeschätzt, dass Fortbildungen unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich sind. Wir werden uns bei der Umsetzung der Fortbildung daran orientieren, was zum jeweiligen Zeitpunkt aufgrund der aktuellen Situation rechtlich möglich ist und von ExpertInnen empfohlen wird und halten alle Sicherheitsvorschriften und –empfehlungen ein.“

7) Essensausgabe & Hygiene

→ Sofort mehr Personal für die Essenausgabe und Hygiene im Speisesaal (Fa. Dussmann bzw. MA 56) angesichts zusätzlicher Aufgaben durch Corona!

→  Es braucht Entlastung und bessere Arbeitsbedingungen für das Personal in den Küchen!

 „Die MA56 hat nochmals klargestellt, dass FreizeitpädagogInnen und LehrerInnen nicht für die Essens-Aufbereitung und -ausgabe zuständig sind. Wenn das wo nicht der Fall ist, werden wir intervenieren. Wir haben bei einem Gespräch mit der Firma Dussmann nochmals drauf hingewiesen, dass eine Trennung der Zuständigkeiten notwendig ist.“

8) MitarbeiterInnen und Kinder schützen

→ FFP2-Masken endlich in ausreichender Stückzahl für alle, die welche brauchen!

→ Luftfilter in allen Betreuungsräumen mit Filtern zur Senkung der Viruslast!

→ Rahmenbedingungen, die eine pandemieadäquate pädagogische Freizeit ermöglichen!

 „Die Stadt Wien war viel schneller in der Lieferung der FFP2-Masken für die FreizeitpädagogInnen als der Bund für die LehrerInnen.“

9) Maskenpause

→ Alle zwei Stunden sollen sich Beschäftigte mit Maskenpflicht für 15 Minuten zurückziehen und dort die Maske abnehmen können! 

Dieser Punkt wurde am 14.1. besprochen:

„Es ist sinnvoll, wenn es dazu eine nachvollziehbare Regelung gibt. Nachdem ein General-Kollektivvertrag abgeschlossen wurde bzgl. Testung und Maskenpause und die Gewerkschaft aktuell an die SWÖ herangetreten ist, dass hier auch eine entsprechende Regelung abgeschlossen wird muss erst geprüft werden, was das für die BiM bedeutet. Regelungen, die darüber hinaus gehen, müssen entsprechend unserer Verpflichtungen mit der Stadt Wien abgestimmt werden“

10) Zugang zu digitaler Infrastruktur

→ Es braucht ausreichend Zugang zu Laptops und PCs an den Schulstandorten! 

 „Die Umsetzung ist im Prinzip entschieden, jetzt geht es um Klärung der rechtlichen Fragen, um dann rasch in Umsetzung gehen zu können.“

11) Vorbereitungsstunden und 12) Auszeiten & Arbeitszeitverkürzung

→ Mehr freie Vorbereitungsstunden!

→ Regelmäßige freie Auszeiten und Arbeitszeitverkürzung auf die 35-Stundenwoche, um die eigene psychische und physische Gesundheit zu erhalten!

Dies sind für die Geschäftsführung Themen des Kollektivvertrags.

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