NEIN zu Einsparungen von LehrerInnenstunden!

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Stellungnahme des Betriebsrats der Bildung im Mittelpunkt GmbH der Stadt Wien – Die Personalvertretung der FreizeitpädagogInnen an ganztägigen Volksschulen

Die Bildungsdirektion Wien führt aktuell ein neues System für LehrerInnenverteilung an Pflichtschulen ein. Basis dafür ist eine Abfrage im Zuge der Bildungsstandardtests, die jedoch nach Aussage von ExpertInnen nicht die Realität widerspiegeln. Die angekündigten Maßnahmen bedeuten gravierende Änderungen auch für ganztägig geführte Volksschulen (verschränkt und offen). Denn die Änderung in der Zuteilung bedeutet an vielen Schulen einen massiven Verlust an LehrerInnen-Stunden, vielerorts müssen LehrerInnen den Standort verlassen. Besonders betroffen sind offensichtlich Integrationsklassen, Mehrstufenklassen und Schulen mit Projekten wie Soziales Lernen. Der damit einhergehende kolportierte Anstieg der SchülerInnenzahl pro Klasse ist ein herber Rückschlag in der Bildung.

Von Seiten der Stadt Wien sowie des Bildungsstadtrats Wiederkehr wird dabei u.a. ins Treffen geführt, dass die Stadt aus ihrem eigenen Budget 200 weitere Stellen für FreizeitpädagogInnen schaffe.

Wir möchten als Vertretung der FreizeitpädagogInnen an den öffentlichen Volksschulen Wiens folgende Fakten festhalten:

  • Mit September werden rund 185 FreizeitpädagogInnen in der Bildung im Mittelpunkt GmbH neu angestellt
  • Das sind rund 160 PädagogInnen mehr als im derzeitigen Personalstand (Teilzeitstellen mit einem 32-Stunden-Vertrag, in Vollzeitäquivalente umgerechnet 135 Stellen)
  • Auch in den letzten Jahren wurden jährlich zwischen 100 und 200 FreizeitpädagogInnen neu angestellt, dies ist also keine der aktuellen Situation geschuldete Entwicklung
  • Diese FreizeitpädagogInnen werden für neu eröffnete Standorte, Klassen und Gruppen gebraucht, sie sind großteils nicht zusätzlich zum normalen Personalplan
  • Alle ab September den LehrerInnen entzogenen sog. „Gemeinde-Wien-Freizeitstunden“ werden durch die FreizeitpädagogInnen der BiM abgedeckt. Dies betrifft jedoch nur einen kleinen Teil der gerade zur Diskussion stehenden LehrerInnen-Stunden, die massiven schulstandortspezifischen Kürzungen sind damit keineswegs erklär- oder argumentierbar!

In den letzten Jahren haben wir erlebt, dass die Ressourcen (Zeit, Raum, Personal) immer enger, die Anforderungen aber im größer werden. Mit der Corona-Pandemie wurde dies noch massiv verstärkt. Eine sinnvolle, dem eigentlichen Sinn von Ganztagesschule entsprechende diverse, integrative, kreative, kollektive und individuelle Gestaltung des Schulalltags für die Kinder ist so nicht mehr möglich bzw. geht nur unter Aufbringungen massiver persönlicher, privater Ressourcen.

„Auch wir sind für die Einführung eines Chancen-Index, wie ihn z.B. die Arbeiterkammer entworfen hat. Ein ehrlicher Chancenindex ist jedoch nur mit mehr Ressourcen möglich. Die jetzige Umsetzung hat damit aber nichts zu tun: Dieser Schmalspur-Index führt nur zu einer Verschiebung der Ressourcen und damit zu einer Verschiebung der Probleme, aber nicht zu einer – gerade jetzt so notwendigen – Unterstützung für die Kinder!“ so, Betriebsratsvorsitzende DSA Selma Schacht.

Wir stellen uns entschieden an die Seite jener Eltern, Kinder, LehrerkollegInnen, Schulleitungen und ExpertInnen, die gegen die angekündigten Kürzungen an den Schulstandorten protestieren!

UnterrichtspädagogInnen und Freizeitpädagoginnen arbeiten Hand in Hand, nur bei ausreichend Personal in beiden Bereichen kann ganztägige Schule pädagogische sinnvoll umgesetzt werden!

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