Freizeitpädagog_innen protestieren gegen Mangelverwaltung an Pflichtschulen

Unbenannt

Grußwort des Betriebsrats der „BiM – Bildung im Mittelpunkt GmbH der Stadt Wien“ an die Demonstration „Stoppt die Mangelverwaltung an den Pflichtschulen“ am 21.06.2022

Liebe Kolleg_innen, liebe Eltern, liebe Kinder, liebe Unterstützer_innen!

Als Betriebsrat der „BiM – Bildung im Mittelpunkt GmbH“ und damit der rund 2000 Freizeitpädagog_innen an den ganztägigen öffentlichen Volksschulen Wiens, unterstützen wir die Demonstration „Stoppt die Mangelverwaltung an den Pflichtschulen“.

Nach über zwei Jahren Pandemie, Schulschließungen, Distance-Learning und Doppelbelastung durch sogenanntes „Home-Schooling“, sind wir alle – Kinder, aber auch Eltern und Pädagog_innen – und viele von uns beides – erschöpft und ausgebrannt. Wenn die Pandemie als Belastungsprobe eines gezeigt hat, ist es das: Das Pflichtschulsystem war davor schon am Limit. 

In den ganztägigen Schulen, in denen wir als Freizeitpädagog_innen arbeiten, stellt sich das so dar: Der – eigentlich – sinnvolle Ausbau der ganztägigen Schule war von Anfang an ein Sparprogramm auf dem Rücken derer, die die Schule besuchen oder in ihr arbeiten: In zu kleinen Schulen werden zu viele Kinder von zu wenig Personal betreut. Es ist nicht schwer, zu erraten, wer auf der Strecke bleibt: Kinder, die individuelle Förderung brauchen würden. Eltern, die nach ihrer Arbeit verzweifelt versuchen zu kompensieren. Und wir: Pädagog_innen, die qualitativ hochwertige Arbeit leisten möchten!

Dieses Problem müsste längst öffentlich anerkannt und politisch bearbeitet werden. Wir sehen derzeit leider das Gegenteil: Klassen- und Gruppengrößen werden frei nach der Devise „Irgendwie wird es schon gehen“ gestaltet.  Durch Personalmangel rückt das Ziel einer besseren Bildung mit der Vernetzung und Verschränkung von Unterricht und Freizeitpädagogik in den ganztägigen Schulen in weiter Ferne und wird von einem Traum zum Alptraum.

Wir Freizeitpädagog_innen wissen: Durch Jammern werden sich unsere Probleme nicht ändern. Wir müssen aktiv werden und Veränderungen erkämpfen! Wir wissen auch: Als Lehrer_innen, Freizeitpädagog_innen, als Schulküchenbeschäftigte, als Schulwärt_innen, als Eltern, als Kinder, trennen uns oft Lebens- und Arbeitsrealitäten. Das macht es schwierig, sich untereinander zu vernetzen und zu solidarisieren. Aber um etwas zu erreichen, müssen wir uns zusammenschließen! Deshalb unterstützen wir diese Demonstration – tatkräftig und von ganzem Herzen! Und es werden vielleicht noch viele weitere folgen müssen.  Sollte das notwendig sein: Wir werden dabei sein!

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