Utl.: Gewerkschaft GPA Wien unterstützt Betriebsrat in Forderung, Zeit der Betriebsversammlungen nicht als Minusstunden zu rechnen
Bilder der Aktion (zur freien Verfügung, Fotocredit: BiM-BR) zum Download am Ende des Beitrags!
Über 1.500 MitarbeiterInnen der Bildung im Mittelpunkt GmbH (BIM) haben sich am 8. November im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen der Sozialwirtschaft (SWÖ) in einer Betriebsversammlung über die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich ausgetauscht. Danach nahmen sie an einer Demonstration für einen besseren KV-Abschluss teil. Der Arbeitgeber rechnet diese Zeit der Versammlung nun als Minusstunden.
„Auch wenn es rechtlich umstritten sein mag, fordere ich den für Bildung zuständigen Stadtrat Christoph Wiederkehr auf, die Zeit der Teilnahme an der Betriebsversammlung und Demonstration nicht als Minusstunden zu rechnen. Die Kolleginnen und Kollegen der Wiener Freizeitpädadogik leisten derzeit unglaublich viel, leiden an chronischem Personalmangel und widrigen Arbeitsbedingungen. Gerade jetzt, wo die aktuellen Strom- und Gasrechnungen in Haus trudeln und Weihnachten vor der Tür steht, ist das ein Schlag ins Gesicht für die Betroffenen. Der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen darf nicht bestraft werden!“, so der Geschäftsführer der GPA Wien, Mario Ferrari.
„In diesen Tagen arbeiten viele der Beschäftigten am Limit. Zu den ohnehin schon schwierigen Bedingungen und dem Personalmangel kommt aktuell eine extrem hohe Anzahl an Krankenständen. Die KollegInnen geben trotzdem alles und arbeiten motiviert für die ihnen anvertrauen Kinder. Es wäre ein Ausdruck des Respekts des Arbeitgebers und seiner AuftraggeberInnen gegenüber den PädagogInnen, wenn die Stunden der Betriebsversammlung bezahlt und nicht als Minusstunden gerechnet werden. Mit dem bisherigen Vorgehen wird man schwer neue, motivierte Menschen für diesen fordernden Beruf finden “, so die Betriebsratsvorsitzende von BIM, Selma Schacht. Eine Pädagogin macht sich ihrem Unmut Luft: „Ich warte seit Monaten auf die Auszahlung meiner Überstunden, aber soll nun welche abgezogen bekommen?“
Gruß vom BurnOut:
Betriebsrat und Beschäftigte haben am Montag dem Büro des zuständigen Stadtrat Wiederkehr im Rathaus mit einer riesigen BurnOut-Puppe einen Besuch abgestattet und einen offenen Brief mit über tausend Unterschriften übergeben. Auch viele LehrerInnen, Eltern und Elternvereine haben sich mit den FreizeitpädagogInnen solidarisiert.