Update: Verhandlung mit dem Bildungsministerium vom 23. Jänner

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Am Dienstag, den 23. Jänner hat die mittlerweile 7. Verhandlungsrunde zur Zukunft der schulischen Freizeitpädagogik stattgefunden. Nach dem konstruktiven Gespräch vor Weihnachten ging es diesmal wieder recht konfrontativ zu. Themen waren schließlich Gehalt und Arbeitszeit!

Die Vertreter des Bildungsministeriums präsentierten die schon vor Weihnachten übermittelte, an den SWÖ 7 und das Gehalt der Erzieher:innen im Bundesdienst angelehnte, Gehaltstabelle. Auf den ersten Blick sind die Gehaltskurven sehr ähnlich, nach 40 Berufsjahren steigt die Gehaltskurve sogar weiter an. Das Verhandlungsteam aus Betriebsrät:innen und Gewerkschaftsvertreter:innen stellte klar, dass man das nur in Verknüpfung mit der Arbeitszeit verhandeln kann.

Das Problem dabei: Im SWÖ haben wir derzeit eine durch Arbeitszeitverkürzung erreichte 37-Stunden-Woche, im öffentlichen Dienst aber eine 40-Stunden-Woche.

Das wäre also: Mehr Arbeit ums gleiche Geld!

Das Arbeitszeitmodell des Ministeriums besteht jedoch darin, dass bei Vollzeit 41 (!) Stunden in den Unterrichtswochen gearbeitet werden soll und darin 32 (!) Kinderstunden geleistet werden müssen.

Wir haben das als FZP-Verhandlungsteam abgelehnt und sehr klar formuliert: Unsere rote Linie sind die Kinderstunden! Wir fordern eine Reduzierung der Zeit am Kind und eine Erhöhung der Vorbereitungszeit! Eine Ausweitung der Betreuungsstunden oder andere Verschlechterungen werden von uns auf keinen Fall akzeptiert.

Zwar würde die Betreuung in den unterjährigen Ferien (Herbst-, Semester-, Osterferien) wegfallen (bzw. freiwillig sein), aber es kommen die letzten zwei Sommerferienwochen Sommerschule fix dazu.

Das Ministerium behauptet, die 32 Stunden wären ja nur Unterrichtsstunden, also nur 50 Minuten-Einheiten. So als würden die Kinder in der Pause nicht von uns betreut werden müssen! Wir haben dem klar widersprochen und gefordert, dass die Kinderstunden maximal 28 in der Woche (bei Vollzeit) betragen dürfen, so wie es jetzt schon bei den SPF-Pädagog:innen der Fall ist.

Nach einer langen – zweitweise sehr heftigen – Diskussion einigte man sich darauf, dass dieses Thema bei einem weiteren Verhandlungstermin am 22. Februar nochmals besprochen wird.

Weitere Punkte

Auch die Ministeriumsvertreter gehen davon aus, dass eine mögliche Umstellung frühestens mit Beginn Schuljahr 2026/27 kommt.

Präferiert wird nun ein Opt-In-Modell, bei dem den Bundesländern freigestellt wird, ob sie in das neue Modell umsteigen wollen oder nicht. Durch das neue Modell profitieren die Bundesländer natürlich jedoch finanziell, da hier dann ein Teil der Personalkosten durch den Bund gezahlt wird.

Angesprochen wurde von Gewerkschaftsseite auch, dass die Ressourcen in der Bildungsdirektion wie auch an den PHs massiv ausgebaut werden müssten. Dazu meinten die Ministeriumsvertreter, dass dies zur Verfügung gestellt werden würde.

Betriebsübergang & Verwaltung

Nachdem wir Minister Polascheks Matura-Aussagen kritisierten, wurde von Ministeriumsseite noch einmal klargestellt, dass Matura weder Voraussetzung für die Ausbildung noch für die Ausübung der Tätigkeit ist.

Job-Quereinsteiger:innen aus anderen Berufsfeldern oder mit Ausbildungen aus dem Ausland könnten wie jetzt bei Lehrer:innen mit Sondervertrag einsteigen (mit Gehaltsabschlägen, ähnlich wie derzeit die Kolleg:innen, die noch auf der PH sind).

Die Eingliederung der Mitarbeiter:innen in der Verwaltung stellt sich das Ministerium einfach vor: sie könnten, wenn das Bundesland das möchte, ja einfach an ihrem Arbeitsplatz sitzen bleiben, wenn der/die Träger (in Wien also die BiM) als Abteilung der Bildungsdirektion weitergeführt werden würden. Über die konkreten Arbeitsbedingungen wollten sie jedoch nicht sprechen.

Personalschlüssel: Kinderzahl

Wichtig für die Arbeit als Pädagog:in ist natürlich: Wie viele Pädagog:innen gibt es für wie viele Kinder? Dazu soll es einen österreichweit einheitlichen Schlüssel geben, der alles abdeckt. Zum Thema der nötigen Personalressourcen (auch Zusatzpersonal wie Pflegeassistent:innen) für Integration wurde abgewunken und gemeint, wenn ein Bundesland da einen Bedarf sieht, kann das ja das Bundesland zur Verfügung stellen.

Wie geht es weiter?

Der nächste Verhandlungstermin ist am 22. Februar. Nächstes Mal werden wieder Gehalt & Arbeitszeit besprochen sowie „ein realistischer Zeitplan gemeinsam festgelegt werden“.

Es wurde klar von uns gesagt: „Entweder es gibt eine Reform mit Verbesserungen oder wir akzeptieren sie nicht!“

Nach den Semesterferien wird ein Teamdelegiertentreffen stattfinden, wir informieren bald über Zeit & Ort!

Die nächste Sitzung des Aktions- und Streikkomitees findet am 1. Februar statt. Dort beraten wir über einen konkreten Aktions- und Protestfahrplan!

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