Betriebsversammlung am Internationalen Frauentag, 8. März 2023 * 15.00 – 17.00

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Anlässlich des Internationalen Frauentag organisiert der Betriebsrat gemeinsam mit anderen Betriebsräten im Sozial- und Gesundheitsbereich eine Betriebsversammlung im öffentlichen Raum:

15.00 – 17.00 Uhr Kundgebung Mariahilferstr./Ecke Zieglergasse

Facebook-Veranstaltung

Ablauf:

  1. Begrüßung
  2. Information zur Zukunft der Freizeitpädagogik
  3. Reden zur Situation der BiM-Mitarbeiter:innen als Beschäftigte im frauendominierten Care-Sektor, Reden aus anderen Betrieben
  4. Austausch mit anderen Kolleg:innen über die Belastungssituation in der sozialen Arbeit und durch die Mehrfachbelastung für Frauen
  5. Unterschriften sammeln zur Petition „Freizeitpädagogik bleibt!“
  6. Allfälliges

Mit dem Geschäftsführer ist besprochen, dass keine Minusstunden entstehen. Voraussetzung dafür ist aber, dass bei Bedarf den Eltern ein Journaldienst angeboten werden muss. Es können für die Teilnahme an der Betriebsversammlung  keine Mehrstunden geschrieben werden.

Mitarbeiter:innen, die am Standort den Journaldienst außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit übernehmen, kann eine Dienstzeitverlegung angeboten werden. Bitte besprecht mit eurem Team, wer Interesse hat an der Versammlung am 8.März teilzunehmen.

Hier findest du das Anmeldeformular und einen Elternbrief des Betriebsrats:

 

Warum eine Versammlung am 8.März?

Am Internationalen Frauentag wird auf der ganzen Welt gegen die Benachteiligung und Ausbeutung aufgrund des Geschlechts protestiert. In vielen Ländern finden auch feministische Streiks statt. In Österreich steckt diese Bewegung noch in den Anfängen. Dennoch wollen wir mit der Betriebsversammlung den rechtlichen Rahmen schaffen, um als Beschäftigte einer sogenannten „Frauenbranche“ mitmachen zu können. Deshalb treffen wir uns mit anderen Mitarbeiter:innen aus dem Gesundheits-, Bildungs-, Pflege- und Sozialbereich. Und wir machen auf die Situation der Freizeitpädagogik aufmerksam!

Ein chronisch unterfinanziertes Caresystem trifft vor allem Frauen

Frauen verdienen im Durchschnitt in der Lohnarbeit immer noch ca. 20% weniger als Männer. Sie leisten den größten Teil der unbezahlten (Sorge-)Arbeit zu Hause wie auch in der Arbeit.

In Branchen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, wird geringer entlohnt. Das betrifft u.a. den Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich, die Elementar-, Hort- und Freizeitpädagogik, das Bildungswesen und Branchen wie den Handel und die Reinigung.

Frauen beziehen dann auch im Durchschnitt über 40% geringere Pensionen als Männer!

Frauen und Migrantinnen stellen mehr als 70 % der Mitarbeiter*innen im Bildungs-, Gesundheits-, Pflege- und Sozialsystem. Wir sind mit hoher Arbeitsdichte, dem Druck zu immer mehr Flexibilität und mit viel zu geringem Lohn konfrontiert.

Versagt dieses System, so sind es wieder wir Frauen und Migrantinnen, die unbezahlt bzw. schlecht bezahlt die gesellschaftlich notwendige Arbeit privat, und daher unsichtbar leisten.

Viel zu niedrige Löhne, mit Almosen vergleichbar, stehen der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen* immer noch im Weg. Der Stundenlohn ist zu gering bemessen, die Teilzeitarbeit verschärft die Situation. Betriebe bauen auf Teilzeit. Da steigt die Arbeitsdichte, die Lohnkosten vergünstigen sich, es gibt scheinbar viel Personal und Frauen sind flexibel einsetzbar. Frauen „wählen“ Teilzeit. So können sie die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen sicherstellen und die Tätigkeiten im Haushalt erledigen, die bei Paaren schon längst aufgeteilt gehört.

Wirtschaftlich unabhängig sein, bedeutet Lebenszeit für sich gestalten und am kulturellen und politischen Leben teilhaben zu können. Wirtschaftliche Unabhängigkeit erleichtert auch den Weg aus ungesunden oder gewalttätigen Beziehungen.

Ein gut dotiertes und qualitativ hochwertiges Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystem trägt dazu bei, dass sowohl Klient*innen als auch Mitarbeiter*innen ein Leben in Würde repräsentieren.

Bisher aufrufende Betriebsratskörperschaften (wird laufend erweitert):
* Assistenzgenossenschaft WAG
* Diakonie Flüchtlingsdienst
* Bildung im Mittelpunkt BiM
* Wohnservice Wien
* Arbeiter-Samariter-Bund
* GIN – Gemeinwesenintegration und Normalisierung
* LOK – Leben ohne Krankenhaus
* FSW Obdach
* Peregrina
* Sucht- und Drogen Koordination Wien SDW

Bisher unterstützende Organisationen: Initiative Frauenstreik, fair sorgen, Sozial aber nicht blöd, ROSA, DIE – Deutschlehrende in der Erwachsenenbildung, IG 24, system change not climate change, KOMintern

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